Nachrichten

"Nur der Dumme lehnt Hilfe ab"

09.04.2024

Mit den German Doctors einen großen Schritt wagen

Ganz am Anfang unserer Arbeit in Uganda war die medizinische Not unvorstellbar groß und so spielte das Gesundheitszentrum für die ganze Umgebung eine wichtige Rolle. Im Laufe der Jahre haben sich die Bedürfnisse in der Gesundheitsversorgung stark verändert und so ist die Zusammenarbeit mit dem Verein German Doctors ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte SALEM-Ugandas, um den gestiegenen Anforderungen gerecht werden zu können. Auf diese Weise kommen wir unserem Ziel, der Einstufung als Hospital, wieder einen guten Schritt näher.

Die Geschichte des Gesundheitszentrums

Begonnen hat alles im Jahr 1981 als Krankenstation unter einem Baum. Das erste Gebäude, das heutige „Hauptgebäude“, wurde bereits zwei Jahre später errichtet. Wegen des großen Andrangs an Patienten stieß es aber bald an seine Grenzen.

Vor über 15 Jahren begannen die Ärzte, in einem umfunktionierten Untersuchungszimmer kleine Operationen durchzuführen. Schließlich fanden sich einige Spender, mit deren Hilfe im Jahr 2010 ein einfacher Operationssaal errichtet werden konnte. Dieser tut bis heute wichtige Dienste, allerdings führten Baumängel zu Schimmelbildung. Viele Versuche, Abhilfe zu schaffen, scheiterten. Für den Bau eines dringend nötigen neuen OPs fehlten aber bisher stets die Mittel.

In die Zukunft mit den German Doctors

Im Rahmen der von Tugende organisierten Projektreisen kommen immer wieder Menschen nach SALEM-Uganda, die das Projekt danach gerne unterstützen möchten. So zum Beispiel Professor Schmieg, der den Bau der heutigen Ausbildungsstätte für Krankenschwestern und Hebammen organisierte. Dieser holte Professor Meerpohl ins Boot, welcher wiederum den Kontakt zu den German Doctors herstellte.

Dieser in Bonn ansässige Verein organisierte im Rahmen einer Klinikpartnerschaft der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) einen gegenseitigen Austausch von Ärzten. So wirkten mehrere deutsche Fachärzte für ein paar Wochen im SALEM-Gesundheitszentrum mit, während einige Mitarbeiter aus dem Ärzteteam und vom medizinischen Fachpersonal aus Uganda einen kurzen Einsatz in Aachen oder Köln absolvieren konnten. So erwarb u.a. ein „Clinical Officer“, der sich bereits in Sonografie eingearbeitet hatte, an einem deutschen Krankenhaus einen guten Wissenszuwachs, von dem jetzt die ganze Abteilung profitiert.

Ein neuer OP-Trakt für SALEM-Uganda

Schließlich gelang es den German Doctors, in „Ein Herz für Kinder“ eine Organisation zu finden, die die Finanzierung des Baus des notwendigen Operationssaals zusagte. Das Projekt beinhaltet auch die komplette Renovierung des alten Gebäudes und den Bau eines Entbindungszentrums mit einer Abteilung für Neonatologie.

Anfang 2024 stand bereits der Rohbau, im März soll das Gebäude fertig sein und spätestens im Oktober eingeweiht werden. Tausend Dank an die German Doctors und ihr Team für die sehr kompetente Umsetzung! Mit vielen Videokonferenzen werden die Baufortschritte regelmäßig überwacht. Der Bau selbst wird allerdings komplett in ugandischer Regie umgesetzt.

Nun gilt es, das große Gebäude auch zu füllen. Die meisten der Patienten, die nach SALEM-Uganda kommen, haben nicht viel Geld und können kaum die Gebühren für Behandlungen oder gar Operationen aufbringen.

Der Operationssaal soll auch externen Ärzten mehrerer Fachrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Bereits jetzt operiert ein Urologe neben Chirurgen und Gynäkologen in SALEM. So soll es den Patienten möglich sein, in Wohnortnähe die notwendigen Operationen so kostengünstig wie möglich zu erhalten.

Natürlich wird der Service des neuen Operationssaals auch den besser gestellten Ugandern zugänglich gemacht. Privatzimmer sind bereits eingerichtet. Diese Einnahmen sollen dann auch dazu beitragen, die Behandlung für andere zu subventionieren.

Diagnostische Geräte stehen ebenfalls zur Verfügung. Dank der German Doctors konnte ein gutes Ultraschallgerät angeschafft werden. SALEM und Tukolere Wamu e.V. finanzierten das neue Röntgengerät. Das Labor verfügt über Apparate, die eine Vielzahl an Untersuchungen durchführen können. Diese sind aber mittlerweile veraltet, so dass wir hier als nächstes investieren müssen.

Wir sind unendlich dankbar für die Unterstützung und sehen optimistisch in die Zukunft des SALEM-Krankenhauses, wobei wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen möchten. Medizin lebt immer vom Fortschritt.

Quelle Bilder von German Doctors: Webseite German Doctors

nach oben ▲