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Ein Interview mit Manfred Olszewski

23.11.2021

Im Rahmen des diesjährigen Erntedankfestes in SALEM-Kovahl/Neestahl wurden Manfred und Hella Olszewski verabschiedet, die über Jahrzehnte hinweg dort wirkten und nun in Stadtsteinach ihren Lebensabend verbringen wollen. Viele Wegbegleiter ließen es sich nicht nehmen, das Wirken der Olszewskis zu würdigen. Auch die SALEM-Geschäftsführer Samuel Müller und Gerhard Lipfert waren eigens für die Verabschiedung angereist und dankten beiden für ihren unermüdlichen Einsatz für das SALEM-Werk.

Zu diesem Anlass führte sein Sohn Matthias Olszewski, Mitglied im Stiftungsrat der SALEM-Stiftung, ein Interview mit Manfred Olszewski:

Wann und wie hast Du damals zu SALEM gefunden?

Nach 4 Jahren als Gehörlosen-Sozialarbeiter in München sagte eine Bekannte zu mir: „Manfred, Du mit Deinem Traum von gesunder und naturnaher Lebensweise, ich habe von Gottfried Müllers Kinderhilfswerk SALEM gehört, und dass alle Heime mit vegetarischer Bio-Ernährung geführt werden.“

Das gefiel mir sehr und ich rief gleich im SALEM-Werk an, wurde aber zunächst abgewiesen.  Aufgeben kam aber nicht in Frage! Also bewarb ich mich mit einem ausführlichen Brief persönlich bei Herrn Müller und dieser rief mich schon am nächsten Tag an und bat mich um einen baldigen Besuch in seinem Büro in München. Am Ende dieses ersten langen Gespräches wussten er und ich: Wir gehören zusammen! Weil wir nämlich die gleichen hohen Ziele haben: junge Menschen in ein Leben zu führen, so wie es Gott als wertvoll verheißen hat. Das war Ende 1966, vor jetzt 55 Jahren, die ich in SALEM leben und wirken durfte und mich immer noch eng damit verbunden fühle!

Ein schönstes Erlebnis bei SALEM?

Eines? Nein, viel mehr ist es eine ganz große Fülle von wunderschönen Erlebnissen, besonders wenn ich sehen und fühlen durfte, wie die uns anvertrauten Menschen glücklich und dankbar wurden und erfüllt waren vom himmlischen Geist Gottes.

Was hättest Du anders gemacht, wenn Du zurückblickst?

Nun, wir sollen bekanntlich lernen aus Fehlern, die wir gemacht haben. Wo ich Fehler gemacht habe, vergebt mir. Ich glaube: Bei Gott zählt nicht nur das gute oder mangelhafte Ergebnis meiner Bemühungen, sondern mein ernsthaftes Wollen und die Veränderungen, die ich bei mir tue. Nicht erst morgen, sondern jetzt! Zum Beispiel, mich stärker für gute Dinge einzusetzen, statt zu warten, dass andere oder Politiker es tun.

Welches ist das größte Wunder, das Du erleben durftest?

Dass ich so viele Jahrzehnte für den Frieden helfen und schaffen durfte. Und dass mir dabei allzeit tatkräftig zur Seite blieb: meine treue Frau Hella, manche SALEM-Kinder nennen uns gerne Oma und Opa.

Und Wunder und Segen sind ebenso, dass inzwischen unsere Kinder und sogar auch schon einige unserer Enkel das SALEM-Werk Kovahl mit sichtbarem Erfolg weiterführen. Meine wunderbaren Vorbilder waren und sind: die Bibel – und jener Gottfried Müller, der als Gründer von SALEM und als wahrer Christ unermüdlich Ideen entwickelte, wie das Leben verbessert werden kann. Ansporn für mich war auch sein unerschütterliches Vertrauen in unsere Arbeit, fortgesetzt nun von seinem Sohn Samuel.

Als ich zu SALEM kam, war Bio- und vegetarische Ernährung so wenig bekannt, dass sogar manche Behörde uns als angeblicher Sekte die Arbeit verbieten wollte. Aber das wollten wir nicht, denn Gottfried Müller kämpfte schon vor über 60 Jahren, die Folgen von falscher Ernährung, Rauchen, Alkohol, von Umweltzerstörung und Gottlosigkeit zu verändern.

Wunder und Segen, dass Hella und wir dies alles erleben dürfen, und dass wir durch SALEM an drei Stätten echte Heimat und ein Zuhause finden durften: die meisten Jahre hier in SALEM-Kovahl, vorher und jetzt in Stadtsteinach und in Israel. Ich sage euch: das ist das allergrößte Wunder für mich. Darum: Euch allen hier und heute will ich von Herzen danken, dass ihr Brückenpfeiler seid auf diesem Wunder-Weg mit SALEM in eine friedliche Zukunft.

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